Modellwelle

Fender Jazz Bass

– ReviewStand 08.09.2025

Vorgeschichte

Mein Fender Jazz Bass war nicht der erste „bessere“ Bass, den ich mir zugelegt habe. Zuvor hatte ich in einem Musikladen am Moritz-Platz in Berlin einen aktiven Bass gekauft – voller moderner Features und mit kräftigem Klang im Verkaufsraum. Doch bei der Bandprobe ging der Sound im Mix erstaunlich schnell unter.

Also hielt ich Ausschau nach weiteren Modellen und landete irgendwann wieder im Laden am Moritz-Platz. Mittlerweile konnte man die Instrumente einfach von der Wand nehmen und selbst ausprobieren. Also stellte ich mir ein Testfeld zusammen: P-Bass, Jaguar-Bass und Jazz-Bass. Immer wieder wechselte ich zwischen den dreien, bis die Entscheidung schließlich zugunsten des Jazz Basses fiel. Mit nach Hause genommen, dauerte es zwar noch eine Weile, bis er den ersten Probenraum von innen sah – aber dort überzeugte er sofort. Seitdem ist er mein Hauptbass.


Hardware

Der Jazz Bass wurde in den 1960er-Jahren entwickelt. Natürlich gibt es heute ergonomischere Designs und leichtere Korpusformen, doch der Klassiker hat seine Qualitäten:

  • Ausbalanciert: Kein Kopflastigkeit, hängt stabil am Gurt.
  • Schmaler Hals: Lässt sich schnell und angenehm spielen, über das ganze Griffbrett hinweg.
  • Hardware: Die Brücke erlaubt eine individuelle Einstellung jeder Saite, die Mechaniken laufen sauber und präzise.

Tonabnehmer

Der Jazz Bass arbeitet mit zwei passiven Single-Coils:

  • Beide zusammen: liefern den typischen Jazz-Bass-Sound mit betonten Mitten und einem charakteristischen „Growl“. Gemeint sind die Obertöne, die durch die beiden Pickups hervorgehoben werden.
  • Bridge-Pickup: sehr mittig, durchsetzungsfähig, aber im Bandkontext oft zu dünn – eher für Solospiel geeignet.
  • Neck-Pickup: rund, tiefmittig, erinnert teilweise an den Sound eines P-Basses.

Regler

Die Klangregelung ist komplett passiv: zwei Volume-Regler für die Pickups und ein gemeinsamer Tone-Regler als Höhenblende. Praktisch: Die geriffelten Plastik-Kappen zeigen durch ihre Position gut an, wie weit sie aufgedreht sind.

Meist spiele ich alle drei Regler voll auf. Nur wenn der Sound dunkler werden soll, nehme ich den Bridge-Pickup zurück und lasse den Neck-Pickup dominieren.


Genres

Der Jazz Bass ist enorm vielseitig. Durch das Mischen der beiden Pickups lassen sich Sounds für Jazz, Pop, Indie, Rock bis hin zu Metal erzeugen. Dabei liegt der Fokus fast immer in den Mitten – was dafür sorgt, dass der Bass gut durchkommt, aber auch mit Gitarre und Gesang konkurrieren kann. Im Bandgefüge muss man daher abstimmen, wie viel Präsenz gewünscht ist: Manchmal lohnt es sich, die Mitten etwas zu zügeln und stärker auf den Hals-Pickup zu setzen.


Fazit

Der Fender Jazz Bass ist ein echter Klassiker, der seine Vielseitigkeit seit Jahrzehnten unter Beweis stellt. Für mich war er das Instrument, das sich im Bandkontext sofort durchsetzte – und bis heute ist er mein Hauptbass.